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Von: Anna Heise
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In Rosenheim hat vor einigen Tagen das Hotel „Premier Inn Rosenheim City Lokhöfe“ eröffnet. Im OVB-Exklusiv-Interview spricht Manager Thomas Nau darüber, was ein gutes Hotel ausmacht, warum Rosenheim eine Touristenstadt ist und wie wichtig ihm Qualität ist.
Rosenheim – Auf dem ehemaligen Bahngelände Nord hat jetzt ein neues Hotel eröffnet – mit insgesamt 145 Zimmern. Doch braucht es an dieser Stelle ein weiteres Hotel? Manager Thomas Nau hat dazu eine klare Meinung.
Was macht ein Hotelmanager eigentlich den ganzen Tag?
Thomas Nau: Ganz viel (lacht). Im Mittelpunkt stehen natürlich die Gäste, das Team sowie die Qualität des Hauses. Freundlichkeit steht bei uns an oberster Stelle. Das lebe ich als Hotelmanager auch vor,Authentizität finde ich in diesem Zusammenhang ganz wichtig. Ein ehrliches Lächeln ist in unserer Branche ganz wichtig.Wenn man freundlich ist, bekommt man das von den Gästen in den meisten Fällen auch zurück. Zudem sorge ich dafür, dass der Gast das bekommt, was er auch bucht.
Heißt?
Nau: Die Zimmer müssen sauber sein und die Technik einwandfrei funktionieren. Ich kontrolliere alles und halte es in Schuss. Und ganz nebenbei kümmere ich mich um so„langweilige“, aber enorm wichtigeDinge wie Kostenkontrollen.Das ist nicht so schön, wie der Gästekontakt, aber wir wollen ja als Betrieb und Konzern erfolgreich sein.
Hört sich abwechslungsreich, aber auch stressig an.
Nau: Ist es auch. Es ist oft fordernd, seine Tage zu planen. Meistens nehme ich mir etwas vor, muss dann aber doch alles über den Haufen werfen,weil Dinge oft anders, spontaner und ungeplanter kommen, als man es erwartet. Das ist aber ganz normal, wenn man mit Menschen arbeitet. Da lassen sich viele Dinge nicht im Voraus planen. Zur Wahrheit gehört aber auch dazu, dass ich jemand bin, der lieber mit den Gästen Kontakt hat, als beispielsweise eine Excel-Liste auszufüllen. Aber auch das muss irgendwann gemacht werden.
Sie sind mehr oder weniger zufällig in Rosenheim gelandet. Kannten Sie die Stadt schon vorher?
Nau: Nur von Besuchen. Aber ich kenne die Innenstadt und die Umgebung. Ansässig bin ich allerdings in München.
Von dem, was Sie bisher wissen: Ist Rosenheim eine Touristenstadt?
Nau: Absolut. Ich pendle täglich von München nach Rosenheim und sehe, was am Bahnhof los ist. Es sind etliche Geschäftskunden unterwegs, aber eben auch diejenigen, die Koffer dabei haben. Auch in der Innenstadt gibt es – nicht nur mit Blick auf den Christkindlmarkt – zahlreiche Attraktionen für Touristen. Nicht vergessen darf man natürlich auch die Lage Rosenheims– attraktiv für jede Art des Tourismus.
Gab es schon die ersten Buchungen?
Nau: Wir hatten amEröffnungstag 60 Zimmer und somit 120Gäste. Im Dezember haben wir zudem einen Tag, der schon jetzt total ausgebucht ist. Da haben wir viele Gäste, die auf dem Weg ins Skigebiet sind und eine Nacht in unserem Haus verbringen.
Also sind Sie zufrieden?
Nau: Der touristische Teil ist schon einmal sehr gut angelaufen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir die Zimmer auch unter der Woche belegen, beispielsweise mit Geschäftskunden. Da sind die Buchungen etwas verhaltener. Aber wir hatten jetzt schon Kontakt mit einigen Firmen aus der Nachbarschaft, die bereits Interesse bekundet haben und auch schon die ersten Anfragen platziert haben. Ich bin fest überzeugt, dass hier auch sehr kurzfristig gutes Geschäft generiert wird.
Nur wenige Meter von Ihrem Hotel entfernt gibt es bereits ein Hotel. Aus Laiensicht erscheint es wenig sinnvoll, zwei Hotels direkt nebeneinander zu haben.
Nau: Zumal das andere Hotel noch einmal deutlich näher am Bahnhof liegt. Trotz allem würde ich sagen, dass wir das schönere Hotel haben (lacht). Aber man darf nicht vergessen, dass Rosenheim für viele Wanderer, Radler und Skifahrer sehr interessant ist. In Rücksprachen mit dem Tourismus-Amt der Stadt habe ich erfahren, dass in den kommenden Wochen zahlreiche Hotels bereits ausgebucht sind. Umso größer ist die Freude, dass es jetzt einen weiteren Standort gibt. Der Bedarf ist auf jeden Fall da.
In Rosenheim fehlt es jedoch an Vier- und Fünfsterne-Hotels. Wäre so etwas nicht wichtig für eine Stadt?
Nau: Ich kann nicht für Rosenheim sprechen, aber fest steht, dass es in der Hotellerie eine verstärkte Nachfrage im Preis-Leistungsbereich gibt. Die Kunden sind auf der Suchen nach Premium-Economy-Produkten. Der Fokus liegt auf tollen Betten, dunklen Zimmern, einem angenehmen Raumgefühl und einem guten Frühstück. All das bieten wir. Wir vermitteln Wertigkeit zu einem guten Preis. Das trifft in meinen Augen den Trend der Zeit. Im Viersterne-Bereich muss man aus meiner Sicht eine ganze Menge mehr bezahlen, bekommt aber gar nicht so viel mehr Leistung.
Worauf achten Sie, wenn Sie privat nach einem guten Hotel suchen?
Nau: Die Lage ist mir sehr wichtig. Wenn ich vermehrt mit dem Zug unterwegs bin, ist ein Standort am Bahnhof natürlich Gold wert. Zudem lege ich Wert auf einen guten Komfort. Ich möchte ein gutes Bett, eine schöne Dusche und liebe es, wenn ich mir einen Kaffee oder einen Tee auf dem Zimmer machen kann. Auch eine Tiefgarage und ein gutes Frühstück sind mir wichtig.
Was unterscheidet Ihr Hotel von anderen in der Stadt?
Nau: Der Blick auf die Berge von einigen Zimmern. Ich habe schon das ein oder andere Bergfoto gemacht in der vergangenen Woche.
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